‚Schon sehr früh war es für mich klar, dem künstlerischen Schaffen meine Zukunft zu widmen. Rückblickend kann ich sagen, dass ich dies mein Leben lang auch getan habe. Zugleich war es mir immer bewusst, dass es ein Spagat sein wird, mit der Kunst seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Daher habe ich meinen ersten beruflichen Lebensabschnitt dazu genutzt, ein Bauingenieur-Studium zu absolvieren, um im Anschluss das seit Generationen bestehende und familiengeführte Bauunternehmen fortzuführen. Dadurch habe ich mir die wirtschaftliche Freiheit erarbeitet, um mir im zweiten Lebensabschnitt dann meinen Lebenstraum zu verwirklichen und mich ausschließlich dem künstlerischen Schaffen zu widmen. Heute bin ich sehr dankbar dafür, dass mein früherer Beruf und die damit einhergehende finanzielle Freiheit es mir ermöglichen, meine Berufung – die Kunst – zu leben.‘
Der Künstler Richard Wurm, geboren 1971 in Dachau, setzte sich bereits zu Schulzeiten intensiv mit dem Fach Kunst auseinander: Im Jahr 1989 belegte er einen Kurs bei Prof. Dieter Rehm (Emeritus, Präsident der Akademie der Bildenden Künste, München). Auch während seines Studiums an der TU München und seiner anschließenden Karriere als Bauingenieur verlor er die Kunst niemals ganz aus den Augen. Ab dem Jahr 2012 widmete er sich dann professionell und hauptberuflich der Malerei.
Das Gesamtwerk von Richard Wurm umfasst seit Beginn seiner Schaffenszeit mehrere 100 Werke. Seine malerische Entwicklung startete er mit figürlichen Arbeiten durch das Auftragen und Abschleifen von Wachs, Acryl und Dispersionsfarbe. Um die enorme gesundheitsschädliche Staubentwicklung zu vermeiden, rief er im Jahr 2013 eine neue Technik ins Leben, den sogenannten Crumbismus. Er begann, seine immer großformatigeren Arbeiten statt mit der Schleifmaschine mit dem Hochdruckwasserstrahler zu bearbeiten.